Impulsvortrag vom Vorsitzenden der IE.F beim Demografiekongress 2016 zum Thema "Digitalisierung und Industrie 4.0 – Verlustbringer für den Arbeitsmarkt?"
Quelle: Gesundheitsstadt Berlin GmbH
Weiterbildung in der Digitalen Arbeitswelt
Sehr geehrte Damen und Herren,
erlauben Sie mir vorweg ein paar Worte zur Internet Economy Foundation zu sagen: Die IE.F wurde zu Beginn dieses Jahres gegründet, um in der dynamischen und rapiden Entwicklung der Digitalisierung eine neugierige Denkfabrik und unabhängiger Dialogpartner zu sein. Als überparteiliche Organisation soll die IE.F eine wegweisende Stimme für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden, die Informationen über neueste Entwicklungen liefert und die Interessen der deutschen und europäischen Internetwirtschaft im globalen Kontext identifiziert. Gemeinsam wollen wir die wichtigsten gesellschaftspolitischen Handlungsfelder für eine zukunftsfähige Internet- und Digitalwirtschaft in Europa identifizieren. Denn eines ist sicher: wer die Digitalisierung nicht aktiv angeht, wird aus der Wirtschaftswelt verdrängt werden.
In den folgenden Beispielen möchte ich kurz aufzeigen, wie drastisch und grundlegend – in nur wenigen Jahren seit ihrer Verbreitung – Smartphones unseren Alltag und unser Verständnis neu geprägt haben und unser Leben gestalten:
WeChat: Das Abendessen online aussuchen, bestellen und bezahlen; eine Überweisung vornehmen, Preise vergleichen und gleich die Stromrechnung des Monats begleichen; ein Taxi rufen, mit Arbeitskollegen die morgige Konferenz vorbesprechen und gleich den Urlaubsantrag einreichen. –All diese Dinge kann man mittlerweile vom Smartphone aus erledigen. Genauer gesagt: mit einer einzigen App. Obwohl nahezu 800 Millionen Menschen täglich diese App nutzen, haben Sie vielleicht nie davon gehört. WeChat ist bereits heute nicht mehr aus dem Alltag Chinas wegzudenken und will auch in der westlichen Welt „das Betriebssystem unseres täglichen Lebens“ werden.
Mobile Retter: Im beispielhaften Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands zählt jede Sekunde. Geschulte Ersthelfer, die Mobilen Retter, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, können durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones kontinuierlich geortet und nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst durch die Mobile-Retter-App informiert werden. Mobile Retter können oft durch die örtliche Nähe schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und schon in der Zeit bis zu dessen Eintreffen qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten. Gerade in den ersten Minuten ist ein frühes Eingreifen oft entscheidend. Kostenintensive Pflegefälle werden reduziert und die Überlebenschancen gesteigert.
Psychotherapie-Apps: Eine weitere vielversprechende Initiative in der Forschung zu eHealth-Apps ermöglicht Psychotherapie via Smartphone. Im Falle eines eintretenden psychologischen Tiefpunktes ist oft sofort professionelle Hilfe nötig. Doch der Psychotherapeut kann nicht jederzeit zur Stelle sein. Eine Smartphone-App aber schon. Ein Klick genügt, und die App startet psychotherapeutische Übungen, mit denen der Betroffene beruhigt und abgelenkt werden soll. Im Notfall stellt die App eine Verbindung zu einer Selbsthilfe-Hotline oder zu einem engen Angehörigen her.
Amazon Dash: Online einkaufen ohne Browser, PC und App? Vorgestern führte Amazon in Deutschland seine Dash Buttons ein, mit denen sich Verbrauchsartikel auf Knopfdruck bestellen lassen. Bei diesem kinderleichten Shopping-Erlebnis genügt es einmal auf den Knopf zu drücken, schon wird die Bestellung eines bestimmten Produktes via Internet an Amazon abgeschickt, egal ob Washpulver, Zahnbürsten oder Katzenfutter. -Jeder Dash-Knopf ist auf ein bestimmtes Produkt programmiert. Wie viel oder welche Variante dieses Produkts man haben will, legt man vorher bei der Konfiguration per App auf dem Smartphone fest. In Amerika, wo das System vor 1,5 Jahren eingeführt wurde, gibt es bereits über 100 teilnehmende Unternehmen und eine steigende Nachfrage.
Zustellungsroboter und Zustellungsdrohnen: In Deutschland könnten bald Roboter Post, Pakete und Einkaufslieferungen zustellen. Zustellungsroboter befinden sich in der Testphase und könnten ein Zehntel dessen kosten, was die gegenwärtige Zustellung ‚auf der letzten Meile’ kostet. Per App kann eine Auslieferungszeit minutengenau vorgegeben werden und in Schrittgeschwindigkeit kann das kleine Gefährt Bordstein und Treppen steigen und sich in dem Bürgersteigverkehr anpassen.
„Digitale Transformation“ steht für einen fortlaufenden, in digitalen Technologien begründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft durchdringt. Basis der digitalen Transformation sind digitale Technologien, die in einer immer schneller werdenden Folge durch Verwendung und Entwicklungen von Computern, Tablets, künstlicher Intelligenz, Smart Technologie, Smartphones und Apps vorangetrieben werden.
Viele sehen diese Innovationen jedoch häufig in ihren Anwendungen zu limitiert. Sie meinen beispielsweise, Digitale Transformationen und die Automatisierung von Arbeitsabläufen, wären nur etwas für technologisch versierte Start-Ups und kühne Industrie-Unternehmen.
Digitale Transformation umfasst jedoch alle Bereiche unseres Lebens und führt zu einer nahezu gänzlichen Verwischung und Aufweichung der Grenzen zwischen Anwendungs- und Branchenbereichen.
Militärische Satelliten-Software zur Erkennung von Truppenbewegungen findet dabei Anwendung in der Medizin um Haut- und Gewebeveränderungen und dadurch mögliche Krebserkrankungen zu diagnostizieren; einfache Innovationen in der Verwaltung von Datenbanken (Block-Chain) bergen das Potenzial, digitale Transaktionen und Datenaustausch um ein vielfaches sicherer gegen Manipulationen und unautorisierte Zugriffe zu machen.
Die Digitalisierung und ihre Transformationen bestehen also aus kontinuierlichen Entwicklungsprozessen, welche sich stets neu dynamisieren: eine Innovation provoziert auch immer eine Nächste. Digitale Transformationen – das heißt nicht nur das Erreichbare zu ermöglichen, sondern auch das Unmögliche erreichen zu wollen.
Diese enormen Veränderungen stellen uns vor kontinuierlich hohe Anforderungen: die immer neuen Prozesse zu verstehen, sie umzusetzen, sie zu begleiten. Es besteht aber immer auch die konkrete Gefahr, dass sich die Technik schneller entwickelt, als die menschliche Fähigkeit sie ethisch zu bewältigen. Beherrschen können wir die Digitalisierung nur, wenn wir sicher mit digitalen Technologien und Computern im digitalen Raum des Internets navigieren und mit der hohen Schlagzahl der Innovationen Schritt halten können.
Dabei stellen wir fest, dass Digital- und Medienkompetenzen zunehmend die Voraussetzung für eine Teilhabe an den Möglichkeiten unserer Gesellschaft sind. Sie zu erlernen und mit ihr Schritt zu halten, ist ein fortlaufender und lebenslanger Lernprozess. Diesen lebenslangen Kreislauf des Lernens möchte ich kurz erläutern:
Bereits in jungen Jahren ist das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Medien unumgänglich. Dabei muss besonders zwischen generellem Medienkonsum und dem spezifischen Erlernen von Digitalkompetenzen differenziert werden. Gerade letzteres gilt es in Schulen mehr zu fördern: Smartphones, iPads und Computer sind keineswegs nur Technologien zur Unterhaltung, sondern ein immer wichtigeres Werkszeug um in einer digitalen Sprache zu arbeiten und zu kommunizieren. Zu Recht wird das Programmieren heute neben dem Lesen, Schreiben und Rechnen, als "vierte Kulturtechnik" bezeichnet. Digital- und Medienkompetenzen sind entscheidende Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts, die es richtig und verantwortungsvoll bereits im Kindealter zu schulen gilt.
Parallel sollten Fortbildungen für Eltern und Betreuer eingerichtet werden um auch auf Seite der Erziehungsberechtigten die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, was ein verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien beinhaltet.
Informatik ist als eine neue Schlüsseldisziplin zu begreifen und stärker als bisher in die Lehrpläne und Ausbildungsgänge einzubeziehen (besonders interdisziplinär und über Fächergrenzen hinweg). Ein Unterrichtsfach Informatik und Programmieren sollte daher im Lehrplan und als Pflichtfach in der Unterstufe verankert werden. Zudem sollen Schulen im Bereich Programmieren zusätzliche und freiwillige Weiterbildungs- und Vertiefungsangebote anbieten. Informatik und Programmieren müssen zudem als Wahlfach und technischer Leistungskurs in der Oberstufe anerkannt werden.
Der Status-Quo unterstreicht die Wichtigkeit solcher Neuordnungen. Die aktuelle PISA-Studie attestiert Deutschland ein Schüler-Computer-Verhältnis von 4,2, womit Deutschland lediglich auf Platz 28 unter den verglichenen 34 OECD-Ländern liegt.
Besonders aber auch auf universitärer Ebene ist Handlungsbedarf: Die Integration digitaler Medien an Hochschulen ist zu stärken, angefangen bei der Digitalisierung von Bibliotheksbeständen bis hin zum Angebot von Massive Open Online Courses (MOOC: sie stehen für virtuelle Lehrveranstaltungen, an denen Teilnehmer über große Entfernungen in Echtzeit partizipieren und oft sogar miteinander interagieren können). Durch sie werden didaktisch ansprechend aufbereitete Lerninhalte der jeweiligen Fachdisziplin als auch methodische Kompetenzen in ICT vermittelt. Nicht zuletzt müssen digitale Inhalte auch in der dualen Ausbildung einen deutlich größeren Stellenwert erhalten.
Einmal im Berufsleben angekommen, steht auch dort die kontinuierliche Weiterbildung von Digitalkompetenzen und ein lebenslanges Lernen an vorderster Stelle. Diesen Punkt möchte ich kurz vertiefen und Ihnen mein Verständnis der Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt der Zukunft erklären:
Die digitale Weiterbildung und bietet enorme Potenziale für die berufliche Facharbeit und die Weiterentwicklung einer Organisation. Durch sie werden neue, effektive Wege der Vermittlung von Lehr- und Lerninhalten ebenso möglich, wie neue Formen der Kommunikation, Kooperation und Vernetzung der Belegschaft.
Eine besondere Bedeutung aber hat die Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt für die Generation erfahrener Arbeitnehmer: In besonderem Maße eröffnet sie die Möglichkeit Wissen und die Erfahrung älterer Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer zu bewahren und weiterzureichen, aber auch umgekehrt, ältere Belegschaften/die Fachkräftebasis durch innovative und flexible Weitbildungsangebote in neue Bereiche und neue Verantwortungen einzuarbeiten und weiterzubilden.
Im Zuge des demografischen Wandels, gibt es in Deutschland schon jetzt mehr über 60-Jährige als unter 20-Jährige. Dieser Wandel trifft auch die Unternehmen. Sie werden nicht nur um den knapper werdenden Nachwuchs aktiver werben müssen, sondern sind auch wie nie zuvor darauf angewiesen, mit bewährten Fachkräften im Unternehmen digitale Transformationen voranzutreiben.
Zusammengefasst bedeutet dies: ganz gleich ob im Labor, der Industrie, oder als Akademiker. In jedem Bereich werden digitale Handwerker gebraucht. Lassen Sie mich ganz offen mit Ihnen sprechen: in meiner gesamten politischen Karriere habe ich nie eine E-Mail verschickt. Denn dafür hatte ich mein Büro. Ich kann nicht FÜR, aber ÜBER viele meiner ehemaligen Kollegen auf höchster politischer Ebene sprechen und versichern, dass nicht wenige derer die die Geschicke unseres Landes lenken – ebenfalls ihre Mails nicht selber lesen und schreiben. Man kann dies aber lernen! Und es lohnt sich!
Es ist mir ein persönliches Anliegen und auch ein Anliegen meiner Stiftung, die Angst und die Unsicherheiten vor technischen Innovationen abzubauen und diese durch Neugierde, Wissbegierde und technischen Abenteuergeist zu ersetzen. Aber: Trotz der eben vorgestellten Vorteile welche der verstärkte Einsatz von digitalen Weiterbildungsprogrammen, für Arbeitnehmer- aber auch Arbeitgeber bietet, sind deren Einsatz und Verbreitung bei Weitem keine Selbstverständlichkeit.
Qualifizierungsangebote sind heute oft noch viel zu starr an bestimmte Strukturen, Orte, Zeiten oder Personen gebunden. Lerninhalte stellen dabei häufig große und unflexible Blöcke dar, die an die sich immer schneller wandelnde Rahmenbedingungen anzupassen, noch sehr aufwendig ist. Es lohnt der Blick in aktuelle Statistiken um eine Einschätzung zu erlangen, warum Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt noch unzureichende Unterstützung und Anwendung findet. Dabei stößt man unweigerlich auf starke Widersprüche:
Jedes zweite deutsche Unternehmen rechnet laut einer repräsentativen Befragung (Juni 2016) des Digitalverbands BITKOM im Zuge der Digitalisierung mit mehr Jobs für gut ausgebildete Beschäftigte mit ausgeprägten Digital- und Medienkompetenzen in den kommenden zehn Jahren.
Ganze 97 % der befragten Unternehmer halten Weiterbildung für qualifizierte Fachkräfte im Unternehmen für wichtig.
ABER: 6 von 10 Unternehmen gaben an, dass sie ihre eigenen Mitarbeiter in Digitalkompetenzen nicht weiterbildeten. Nicht einmal jedes dritte Unternehmen (31 %) hat eine digitale Weiterbildungs-Strategie. Nur 27 % räumen der Weiterbildung der Mitarbeiter überhaupt ein festes Budget ein. Und: Jedes dritte Unternehmen ist der Meinung, dass man Mitarbeiter, die älter als 50 Jahre sind, in solchen Fragen gar nicht mehr weiterbilden muss.
Was für ein Irrtum: und das in einer Zeit, in der (ich wiederhole noch einmal:) Menschen wohl länger arbeiten und den Wandel nicht nur mitmachen, sondern auch gestalten müssen. Es ist ein erschreckendes Ergebnis! Nicht einmal jedes dritte Unternehmen in Deutschland hat eine Strategie dafür, wie die eigenen Mitarbeiter Digitalkompetenzen erlangen und auch wahren sollen. Darüber hinaus sind sie auch nicht bereit Geld für Weiterbildungen ausgeben. Auch diese Ergebnisse unterstreichen noch einmal, welche entscheidende Bedeutung digitale Kompetenzen und die Aus- und Weiterbildung in Zukunft haben.
Aber auch ein vergleichender Blick auf die globalen Volkswirtschaften, verdeutlicht die Wichtigkeit, die hiesige Wettbewerbsfähigkeit mit Hilfe digitaler Transformationen zu steigern. Andere Volkswirtschaften – vor allem in Amerika und Asien – laufen Deutschland und Europa davon und gestalten so die Spielregeln der digitalen Zukunft ohne uns. Deutschland und Europa sind konkret bedroht abgehängt zu werden.
In den Old Economies gehören deutsche Firmen zu den internationalen Marktführern. Derweil ist unter den Top 20 der Global Internet Market Leaders kein einziges Europäisches Unternehmen vertreten: Die Bedeutung der Tragweite dieser Umwälzungen von Kräfteverhältnisse wurde vor allem Anfang des Jahres auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich.
Die digitale Transformation der Industrie bietet Europa enorme Chancen. Bis 2025 konnte Europa einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen, aber auch einen Wertschöpfungsverlust von 605 Milliarden Euro erleiden.
In Deutschland gibt es bereits eine Reihe an vorbildlichen Beispielen, wie das enorme Potential einer erfolgreichen Digitalisierung freigesetzt werden kann. Zum Beispiel ist Zalando ein großer Online-Versandhändler mit Sitz in Berlin. Gut ein Drittel mehr Umsatz hat Zalando im vergangenen Jahr gemacht (auf insgesamt 2,96 Milliarden Euro). Oder Lieferheld: auch ein in Berlin ansässiger Food-Delivery-Service, der es seinen Kunden ermöglicht über das Internet Essen zu bestellen und gleichzeitig bargeldlos zu bezahlen. Bereits im Herbst 2014 wurde zu einer Bewertung von rund 1 Milliarde Dollar eingesammelt – vier Jahre nach der Gründung.
Diese Beispiele aus der Start-Up-Szene unterstreichen vor allem Eines: Investitionen in die Mitarbeiter sind mindestens so wichtig wie Investitionen in neue Technologien. Um digitale Transformationen in der Wirtschaft erfolgreich zu gestalten ist also in vielen Branchen und Unternehmen ein drastisches Umdenken bei der digitalen Weiterbildung von Mitarbeitern vonnöten.
Diese Grundhaltung auf Seiten der Arbeitgeber und auch der Abreitnehmer muss verstanden werden. Einmal verinnerlicht, verpflichtet sie zur permanenten Weiterbildung. Auch deswegen bildet „Digitales Lernen“ den Schwerpunkt des diesjährigen nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung im November.
Fazit
Wir können die digitale Transformation annehmen und gestalten und mit ihr eine Führungsposition für Deutschland und Europa ausbauen. Oder wir können, wenn wir uns nach hinten lehnen und abwarten, abstürzen.
Die Innovationskraft und damit die Zukunftsfähigkeit unseres Landes hängen ganz entscheidend von der Bildung und beruflichen Qualifikation und digitaler Mündigkeit und Selbstbestimmung seiner Mitarbeiter und Bürger ab. Digital- und Informationskompetenzen aller Bürgerinnen und Bürger schaffen die Grundlage dafür.
Entscheidend ist: lebenslanges Lernen und die kontinuierliche Weiterbildung von Digitalkompetenzen innerhalb unserer Informations- und Wissensgesellschaft, sind die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, Selbstbestimmung und Mündigkeit.
Es ist gemeinsame Aufgabe der Politik, der Unternehmer und auch der Arbeitnehmer, Orientierung zu vermitteln, Perspektiven aufzuzeigen und entsprechende Kompetenzen aufzubauen.
So gesehen, sind die eingangs beschriebenen digitalen Transformationen unserer Gesellschaft, allem voran in erster Linie ein (Weiter-)Bildungsprozess!
Um also das übergeordnete Thema dieses Forums aufzugreifen: Nein, die Digitalisierung, Industrie 4.0 und digitale Transformationen sind keinesfalls Verlustbringer für den Arbeitsmarkt, sondern eine beispiellose Chance Arbeitskräfte kontinuierlich Aus- und Weiterzubilden und sowohl zu mündigeren, selbstbestimmteren und selbständigeren Belegschaften und Mitbürgern zu machen. Aber diese Chance gilt es aktiv zu ergreifen und mitzugestalten. Und dies wiederum ist nur durch Weiterbildung in der digitalen Arbeitswelt möglich. Medienkompetenzen sind eine Schlüsselqualifikationen und eine Voraussetzung für das Leben und Arbeiten in unserer heutigen Gesellschaft.
Flexible digitale Aus- und Weiterbildungsformate geben Arbeitgebern dabei die Möglichkeit, Schwerpunkte und Inhalte zu definieren und diese zeit- und ortsungebunden in der Betriebsstruktur zu etablieren. Im Rahmen der digitalen Transformationen bedeutet das Investieren in Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften ein klarer Standort- und Wettbewerbsvorteil und die Möglichkeit, neue Aufgaben anzunehmen und neue Verantwortung zu leben.
Vielen Dank